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Das Fellhaar unserer Kaninchenrassen
Fragen Antworten
1. Wie viele Fellhaarrassen unterscheiden wir im ZDRK? Es gibt  f ü n f  Fellhaarrassen.1)
2. Um welche Rassengruppen handelt es sich? 1. Normalhaarrassen
2. Haarstrukturrassen
3. Kurzhaarrassen
4. Langhaar Angora
5. Langhaar Fuchs- und Fuchszwerg1)
3. Wie verteilen sich die verschiedenen  Rassengruppen auf die Abteilungen? Gruppe 1:    Abteilung I - IV
Gruppe 2:     Abteilung V
Gruppe 3:    Abteilung VI 
Gruppen 4 und 5:     Abteilung VII..2))
4. Aus welchen Haararten besteht das Fellhaar der Normalhaarrassen?4. Aus welchen Haararten besteht das Fellhaar der Normalhaarrassen? a) Unterhaar ("Unterwollhaar" nur bei Angora)
b) Deckhaar
c) Grannenhaar ("Stichhaare")
Anmerkung: Die Spürhaare sind Tastorgane. Sie zählen nicht zum Fellhaar, werden aber doch in Position 3 bewertet.
 
Stärke der Haararten (Koetter 1981))

Länge der Haararten  (Contes 2001)Länge der Haararten  (Contes 2001)
 
 
Wildfarbigkeitsfarbzonen  und ....
 
Haararten und Farbzonen  (Contes 2001)
   
 6. Können diese Kriterien durch züchterische Maßnahmen beeinflusst werden?  Alle o.g. Kriterien können durch Zuchtauslese, d.h. Verbesserung der Erbanlagen, aber auch durch optimale Haltung und Pflege positiv beeinflusst werden. Besonders wichtig sind Pflegemaßnahmen in der Phase des natürlichen Haarwechsels.
 7. Welches ist das entscheidende Kriterium für den Wert eines Felles?  Die Dichte des fein gewellten Unterhaares; Dichte und Struktur des Fellhaars sind weiterhin abhängig von der Menge, Stärke und Elastizität des Deckhaares. Aber Struktur und Reifezustand sind ebenfalls wichtig.
 8. In welchem Verhältnis stehen Unterhaare und Deckhaare zueinander:
    a) Dicke,
    b) Länge,
    c) Anzahl ??
 a) Unterhaardicke = ein Hundertstel Millimeter, fein gewellt - Deckhaar 4 bis 5 mal dicker, glatt; a) Unterhaardicke = ein Hundertstel Millimeter, fein gewellt - Deckhaar 4 bis 5 mal dicker, glatt;
b) Unterhaar etwa 4/5 der Deckhaarlänge;
c) 40 bis 80 Unterhaare auf ein Grannenhaar, d.h. bis etwa 16 auf ein Deckhaar.
 9. Welche Besonderheiten weist das so genannte Seidenhaar der Satin auf?  Die deutliche Verdünnung des Haarschafts der Deck- und Grannenhaare bewirkt eine eigentümliche, feine, besonders geschmeidige Struktur und besonderen Glanz.
 10. Haben Rexkaninchen Grannenhaare?  Ja! Aber das Unterhaar und das kurze Deckhaar bilden den Hauptbestandsteil; die Grannenhaare überragen das Deckhaar kaum oder gar nicht.
 11. Welche besonderen Anforderungen muss das Fellhaar der Rexkaninchen erfüllen, damit es sich samtartig anfühlt?  Sehr dichter Unterhaarflaum, dazu sehr dichtes Deckhaar. Das Unterhaar kaum überragende, feine Grannenhaare etwa in gleicher Höhe abschließend (Länge 17 - 20 mm).
 12. Sind auch beim Angorakaninchen alle drei Haararten vorhanden?  Ja! Das Wollvlies besteht aus Mischwolle, die von den drei Haararten gebildet wird.
 13. Welchen besonderen Anforderungen muss das Fellhaar der Angorakaninchen genügen?  Unterwollhaar:           sehr dicht, fein gekräuselt;
 Deckhaarflaum:         länger, grober gewellt;
 Grannenhaar:            gerade durchgehend.
 Volle Wolllänge mindestens 6 cm; Mindestwolllänge: 3,5 cm
 14. Worin besteht beim Fuchskaninchen der entscheidende Unterschied zum Fellhaar der Angora?  Es hat kein Wollvlies.
Die Struktur entspricht eher der des Normalfellhaares.
Ideallänge 5 - 6 cm.
 15. In welcher Position wird die Fellhaut der Kaninchen bewertet?  In Position 2 "Körperform, Typ und Bau";
Stark lose Fellhaut ist ein schwerer Fehler.

ANMERKUNGEN:
1) Eine weitere Fellhaarart liegt vor bei den Genter Bartkaninchen und den sogenannten Löwenköpfchen, der Zwergform; hier handelt es sich um eine Kombination von Normalhaar (z.B. auf dem Rücken) und feinem Langhaar (Bart, Stirnbüschel Mähne und Flankenbehaarung). Ausgeprägter Ohrbüschel – wie beim Angora – wäre z.B. ein schwerer Fehler. Diese Erbanlage ist nach bisherigen Erkenntnissen semidominant gegenüber dem Normalhaar.
Die Genter Bartkaninchen sind zum Beispiel in Österreich als Rasse anerkannt und sollen in den neuen Europastandard aufgenommen werden.
Seit Februar 2011 sind die rhönfarbigen Löwenköpfchen (LK) im ZDRK als Neuzüchtung zugelassen. Eine Zulassung der wildfarbenen Genter Bartkaninchen (GBK) ist in Kürze zu erwarten, da die Zulassungsvoraussetzungen hinsichtlich der Antragsteller und der beteiligten Landesverbände erfüllt sind.

2) Satin, Zwerg-Satin, Rexe, Zwerg-Rexe, Angora, Zwerg-Angora Fuchskaninchen und Zwerg-Fuchskaninchen werden im Europastandard jeweils als Rassen in der Abteilung „Haarstrukturrassen“ zusammengefasst; die „Bart- und Mähnenrassen“ werden sicherlich wohl noch hinzukommen.
 Im Mai 2011 Walter Hornung
Standard-Fachkommission des ZDRK  


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